Ïðî÷èòàíèé : 161
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Das Kind der Sorge
Einst saß am murmelnden Strome
Die Sorge nieder und sann:
Da bildet im Traum der Gedanken
Ihr Finger ein leinernes Bild.
”Was hast du, sinnende Göttin?”
Spricht Zeus, der eben ihr naht.
”Ein Bild, von Tone gebildet!
Beleb's! ich bitte dich, Gott.”
”Wohlan denn! Lebe! - Es lebet!
Und mein sei dieses Geschöpf!” -
Dagegen redet die Sorge:
”Nein, laß es, laß es mir, Herr!
Mein Finger hat es gebildet,” -
”Und ich gab Leben dem Ton,” -
Sprach Jupiter. Als sie so sprachen,
Da trat auch Tellus hinan.
”Mein ist's: Sie hat mir genommen
Von meinem Schoße das Kind.”
”Wohlan”, sprach Jupiter, ”wartet!
Dort kommt ein Entscheider, Saturn.”
Saturn sprach: ”Habet es alle!
So will's das hohe Geschick.
Du, der das Leben ihm schenkte,
Nimm, wenn es stirbet, den Geist;
Du, Tellus, seine Gebeine,
Denn mehr gehöret dir nicht.
Dir, seiner Mutter, o Sorge,
Wird es im Leben geschenkt.
Du wirst, so lang' es nur atmet,
Es nie verlassen, dein Kind,
Dir ähnlich wird es von Tage
Zu Tage sich nähern in's Grab.”
Des Schicksals Spruch ist erfüllet,
Und Mensch heißt dieses Geschöpf:
Im Leben gehört es der Sorge,
Der Erd' im Sterben und Gott.
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